von Philipp Henßler
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4. Januar 2020
Der Erfolgsfaktor Digitalisierung hat für Klinikmanager in Deutschland hohe strategische Bedeutung. In einer Krankenhausstudie von Roland Berger gaben über 93 % der Klinikmanager an, dass deren Kliniken eine Digitalisierungsstrategie verfolgen würden. Die mit der Strategie verfolgten Ziele zeigten jedoch, dass die Digitalisierungsmöglichkeiten noch nicht vollumfänglich eingeschätzt und genutzt werden (Roland Berger GmbH, 20.12.2018). Den Klinikmanagern waren Sicherheit, Optimierung von Prozessen, papierlose Dokumentation und die Erzielung von Einsparungen wichtige Ziele. Der Hauptfokus liegt bei dem Thema Cyber-Sicherheit. 60 % der Befragten gaben an, dass sie schon einmal Opfer einer Cyber-Attacke geworden sind. Das Krankenhaus als kritische Infrastruktur sollte dann beispielsweise mit Firewalls geschützt werden. Deutlich wird daraus, dass die Digitalisierungsstrategie vor allem operative Probleme in der Klinik lösen soll , jedoch nicht neue, innovative Geschäftsmodelle zur Verbesserung der Behandlungsqualität oder zur Erhöhung der Patientensicherheit implementiert. Ebenso stellt der enorme wirtschaftliche Druck der Krankenhäuser die gesamte Krankenhausbranche vor Herausforderungen, die sich verständlicherweise ebenso in der Digitalisierungsstrategie widerspiegelten. Bestehende „Offline“-Prozesse sollen durch die Digitalisierung effizienter werden, dadurch Kosten eingespart und die (dokumentierte) Behandlungsqualität verbessert werden. Als Beispiel wird hierbei die digitale Patientenakte genannt (Roland Berger GmbH, 20.12.2018). In einer digitalen Patientenakte werden umfassende Information schnell, übersichtlich und zielgruppenspezifisch bereitgestellt. Dazu zählen beispielsweise Informationen zu Medikation, Vorerkrankungen, Vitalparameter, Blutwerten, frühere Behandlungsverläufe in derselben Klinik und die Anordnungsmöglichkeit von Medikamenten oder Untersuchungen.